Der Rechnungsabschluss für 2009 ist noch nicht da, aber dennoch lässt sich ausrechnen, wie viel die einzelnen Parteien im Vorjahr an Geld vom Steuerzahler überwiesen bekamen.
Ausrechnen kann man dies mit Hilfe der alten Fördergelder plus den Formeln, die im Landtag bei der Erhöhung der Fördergelder im vergangenen Mai beschlossen wurden. Hubert Sickinger, Experte für Parteienfinanzierung, war mir dabei behilflich.
Parteienförderung | Wahlkampfkosten-Rückerstattung | Klubfinanzierung | Gesamt | |
BZÖ/FiK | 3.074.257 Euro | 1.521.394 Euro | 830.096 Euro | 5.425.747 Euro |
SPÖ | 2.295.772 Euro | 1.061.692 Euro | 649.556 Euro | 4.007.020 Euro |
ÖVP | 1.379.105 Euro | 678.607 Euro | 423.882 Euro | 2.481.594 Euro |
Grüne | 838.682 Euro | 372.140 Euro | 198.226 Euro | 1.409.048 Euro |
FPÖ | 158.022 Euro | – | 1.170.000 Euro | 1.328.022 Euro |
Gesamt | 7.745.838 Euro | 3.633.833 Euro | 3.271.760 Euro | 14.651.431 Euro |
Mehr als 26 Euro pro Kopf
In Summe kosteten den Kärntnern im Vorjahr ihre Parteien also 14.651.431 Millionen Euro. Pro Kopf (vom Baby bis zum Opa) wären dies mehr als 26 Euro. Darin nicht enthalten sind Parteienförderungen im Bund und den Gemeinden.
Und ebenfalls nicht eingerechnet sind indirekte Förderungen wie etwa Inserate auf Regierungskosten mit ähnlichem/gleichem Sujet wie die Mitarbeiter/Praktikanten in Regierungsbüros, die womöglich auch Parteiarbeit leisten.
Freiwilliger Verzicht?
Dieses Ergebnis ist freilich vorläufig – angeblich gab es einen teilweisen Verzicht (minus fünf Prozent des Zuwachses oder dergleichen). Ob tatsächlich weniger Geld „abgerufen“ wurde, wird wohl erst der endgültige Rechnungsabschluss zeigen.
Dass wirklich gespart wurde, kann man einstweilen glauben – mehr nicht.
FPÖ/BZÖ/FiK – Doppelt kassiert
Der Posten bei der Wahlkampfkosten-Rückerstattung für die FPÖ stammt noch aus Vorjahren. Kurz bevor das Kärntner BZÖ seinen Namen in Freiheitliche in Kärnten (FiK) änderte und ins Lager der Blauen überlief, gab es im November 2009 noch schnell eine Überweisung des Landes.
Seit der Abspaltung von Jörg Haiders BZÖ von der damaligen FPÖ lieferten sich Landesregierung und die Kärntner FPÖ einen jahrelangen Rechtsstreit über Parteien- und Klubförderung. Konkret ging es um zwei FPÖ-Abgeordnete, die nicht mit wechselten.
Das Pikante daran: Der Steuerzahler musste zweimal bezahlen. Die vom BZÖ zu viel kassierte Klubförderung in den Jahren von 2005 bis 2009 musste – meines Wissens nach – nicht zurück gezahlt werden.