… richtig viel Geld!
Ich bin nicht allzu gut im Vorstellen großer Zahlen und Geldbeträge. Bei mehreren Millionen steige ich aus. So viel Geld habe ich weder selbst besessen noch hatte ich das Vergnügen damit hantieren zu dürfen.
Ich brauche immer Bezugsgrößen. Beispiel: Der Zubau zur Universität Klagenfurt hat anno 1999/2000 rund 200 Millionen Schilling (14,5 Millionen Euro) gekostet. Ganz große Beträge stelle ich mir immer in Eurofighter-Dimensionen (zwei Milliarden Euro) vor.
Wie wäre es also, die Parteienförderung ins richtige Verhältnis zu setzen. Erinnern wir uns: Ende Mai erhöhten unsere Angestellten die Pateien- und Klubförderung. Ohne uns zu fragen und sagen auch im Nachhinein wollten sie uns davon nichts sagen.
11,4 Millionen Euro bekommen sie in Summe – 5,3 Millionen Euro mehr als noch vor einem Jahr. Stellt sich die Frage, was man damit kaufen könnte. Die genannten Beispiele beinhalten NUR die Erhöhung – also das, was sich die Landtagsabgeordneten einfach so dazu genehmigten. Wir wollen ja nicht gleich die Demokratie abschaffen.
Schwammiger Verzicht:
Zuletzt gab es einzelne Wortmeldungen, dass die Parteien im Zuge der Spardiskussion auf fünf Prozent verzichten würden. Ob auf fünf Prozent der gesamten Parteienförderung oder nur der zusätzlich Erhöhung ging da nicht hervor.
Das Problem dabei: Es wurde darauf verzichtet, diesen Verzicht in ein Gesetz zu packen, weshalb dieses Eingeständnis weder interpretiert werden muss, noch exekutierbar oder kontrollierbar sein wird. Ob sie tatsächlich auf fünf Prozent (von was?) verzichten, ist Geheimsache weil nicht transparent.
Aber kommen wir zu den Beispielen:
0,36 x Erweiterungsbau zur Universität
Wie bereits erwähnt, bekam die Alpen-Adria-Universität um das Millennium eine deutliche Erweiterung um ein Gebäude für Betriebswirte und Informatiker. Die Baukosten dafür betrugen rund 200 Millionen Schilling. Um ein ähnliches Gebäude auf die Wiese stellen zu können, müssten wir nicht einmal drei Jahre sparen.
49.074 x mobiles Breitband für je ein Jahr
Neun Euro im Monat kostet das günstigste mobile Breitband-Internet. Fast 50.000 Kärntner könnte man (nur mit der Erhöhung der Parteigelder) damit beglücken.
23.246 x ADSL für je ein Jahr
19 Euro kostet der günstigste DSL-Anschluss pro Monat. Mehr als 23.000 Kärntner Haushalte könnten damit superschnell online gehen. Kein schlechtes Angebot, schließlich haben wir ohnehin eine Menge aufzuholen.
17.726 Netbooks für alle Schüler Kärntens
Das günstigste Netbook auf Geizhals kostet derzeit 151 Euro. Allerdings muss man nicht immer das billigste “Glumpert” nehmen. Für 299 Euro sollte man im Einzelhandel 17.726 sehr gute Netbooks bekommen. Mit etwas verhandeln, könnte man den Preis senken können. Mit der bloßen Erhöhung der Parteigelder ließen sich alle 19.670 Kärntner Volks-, Haupt- und Sonderschüler mit einem Netbook ins 21. Jahrhundert katapultieren.
Dass davon auch die Eltern profitieren, erklärt sich von selbst. Sie müssten die Anschaffung nicht selbst tätigen und viele hätten zum ersten Mal überhaupt Kontakt mit einem PC.
438 x Jahresgehälter
Eine Arzthelferin verdient als Vollzeitkraft brutto 12.102 Euro (ohne Dienstgeberbeiträge). Wir könnten somit 438 Mal medizinisches Personal anstellen. Anders gesagt: Die Erhöhung der Parteienförderung beträgt gleich viel, wie das Jahresbrutto von 438 Personen. Nur die Erhöhung. Oder noch einmal anders ausgedrückt: 438 Kärntner Krankenschwestern müssten ein ganzes Jahr lang arbeiten, damit die Parteien ihre Erhöhung bekommen. Ach ja: Steuern und Sozialversicherung sollten sie davon auch noch bezahlen …
19 x Automatenkaffees für jeden
Ganze 10,6 Millionen Automatenkaffees könnte man mit der Erhöhung alleine kaufen. Für jeden der 560.000 Kärntner würde das mindestens 19 Heißgetränke pro Jahr bedeuten – vom Kleinkind bis zum Opa.
3 x große Biere für jeden
Nur mit der Erhöhung alleine könnte sich ganz Kärnten einen Rausch antrinken. 1,76 Millionen große Biere könnte man damit zu Gasthauspreisen (Annahme 3 Euro) kaufen. Drei für jeden (vom Kleinkind bis zum Opa). Klingt nicht sehr viel? Das ist mehr als fünfmal der gesamte Jahresausstoß der Hirter Brauerei von zuletzt 162.000 Hektoliter!
757.000 x Essen gehen
Rechnet man sieben Euro für ein günstiges Mensamenü (Suppe, Salat, Hauptspeise und ein Getränk), so könnte man jeden der 91.000 Armutsgefährdeten Kärntner mehr als acht Mal eine warme Mahlzeit spendieren.
436 x VW Polo
Ohne Verhandeln und zum Listenpreis von 12.150 Euro könnte man 436 Volkswagen Polos kaufen. Klingt wenig? Dann soll man sich einmal überlegen, wie lange so mancher Kärntner auf diese Summe sparen muss.
21 x Aston Martin DBS
Das wohl schönste, tollste und wohl auch eines der teuersten Straßenautos ist der Aston Martin DBS. 21 Mal könnte man sich das Luxusauto (in der günstigsten Version) kaufen. Nur mit der Erhöhung der Parteigelder. Übrigens: Jährlich werden davon nur rund 300 Stück gebaut.
Weiter Beispiele gesucht!
So lassen sich große Zahlen doch rech eindrucksvoll erklären. Was wären deine Beispiele? Was könnte man mit 5.300.000 Euro kaufen oder anschaffen?