Team Kärnten

Die Mächtigen in Kärnten haben ein Problem: Uns, die wir an ein Idealbild der Demokratie glauben!

team-ktn

Politik findet künftig immer mehr im Netz statt. Immer wichtiger wird daher digitales Knowhow bei der Analyse und Verbreitung von Informationen. Hier will ich ansetzen, in diese Richtung wird sich K2020 verändern. Und dazu brauche ich die Mithilfe möglichst vieler, die mit Technik zu tun haben.

Ö3 hat das Team Österreich, K2020 hat das Team Kärnten. So einfach hat es sich jemand vorgestellt und so einfach reiche ich diese Idee hier weiter. Die Idee entstand in einer Skype-Unterhaltung:

so wie ich als informatiker meine dienster für k2020 für div. informatiker-sachen anbieten kann, wird sich doch jemand finden, den die kärnten-politik ankotzt und sich ein paar stunden hinsetzt und sich die berichte anschaut ..
[05.08.2009 20:38:28] Johann Wilfling: sowas ala „team österreich von ö3“ .. einen pool von leuten mit unterschiedlichen fähigkeiten, für eine gemeinsame sache zu werkeln (k2020 eben)
[05.08.2009 20:39:26] Johann Wilfling: sowas wär auch eine tolle kick-off party für die „party for democracy“ ..
[05.08.2009 20:46:34] Johann Wilfling: net a „kärntner türk“ – a „kärntner turk“ sozusagen ..

So wie ich als Informatiker meine Dienste für k2020 für div. Informatiker-Sachen anbieten kann, wird sich noch jemand finden, den die Kärntner Politik ankotzt und sich ein paar Stunden hinsetzt und sich die Berichte anschaut …

Sowas ala „Team Österreich von Ö3“ … einen Pool von Leuten mit unterschiedlichen Fähigkeiten, für eine gemeinsame Sache zu werkeln (k2020 eben)

net a „Kärntner Türk“ – a „Kärntner Turk“ sozusagen …

Letzteres hat übrigens nichts mit Menschen aus Kleinasien zu tun, sondern mit einem Dienst von Amazon. Die Idee ist ein Wahnsinn und Projektideen, die nach Informatikern schreien, gibt es auch jede Menge. Das Team Kärnten kann aber selbst von sich aus Ideen entwickeln – die Infrastruktur dafür wird demnächst zur Verfügung stehen. Hier das, das mir so einfällt:

Landesbuchhaltung nachbauen

Die Rechnungsabschlüsse des Landes sind zwar online, wurden allerdings (absichtlich) so veröffentlicht, dass sie nicht maschinell lesbar sind. Das soll sich ändern. Wie? Wir bauen die Landesbuchhaltung nach. Alle Posten für die Jahre 2004 bis 2008 sollen in eine Datenbank und abfragbar sein.

Die Idee ist es, allen ein Werkzeug in die Hand zu geben, um einfache Vergleiche anzustellen. Mir ist bewusst, das 99 Prozent der Rechnungsabschlüsse Datenmüll darstellen. Aber gemeinsam müsste es möglich sein, das eine interessante Prozent heraus zu finden. In dem einen Prozent könnten viele Schweinereien stecken. Könnten, weil ganz genau weiß es bis jetzt ja niemand. Nicht einmal die Abgeordneten, die darüber abstimmten.

Beispiel für Abfragen: Werbeausgaben der Landesregierung – Veränderung über die Zeit hinweg und im Vergleich mit anderen Bundesländern.

Klingt komplizierter als es sein muss!

Auf die Datenbank drauf soll nicht nur eine einfache Abfragesprache kommen, sondern auch Auswertungswerkzeuge wie die Motion Charts von Google Docs. Stellt sich die Frage, wie alle Daten ins System kommen. Nun ja, da habe ich zwar noch keine Idee, aber: Geht nicht, gibt’s nicht!

Der Lügendetektor

In Zeiten von Wahlen tendieren Politiker zu vielen Aussagen. Partei A will den Proporz abschaffen, Partei B will allen Jugendlichen 1000 Euro schenken, Partei C möchte mehr Kontrolle ausüben.

Leere Versprechungen wie diese werden leider allzu leicht vergessen. Wie wäre es mit einer Datenbank, die jeder (mit Belegen für das jeweilige Versprechen) befüllen und abrufen kann?

Anzeigen-Datenbank

Die unglaublich hohe Anzahl an Inseraten während der Landtagswahl war für den Steuerzahler nicht nur teuer. Die Art und Weise, wie geschalten wurde, ist höchst gefährlich für die Demokratie und hat vermutlich das Wahlergebnis entscheidend manipuliert.

Warum? Das BZÖ etwa hat so viele Inserate auf Kosten der Landesregierung geschalten, dass

  1. die eigene Parteikasse extrem geschont wurde und
  2. der Bürger durch die Flut an Dörfler/Scheuch/Dobernig-Bildern den Eindruck erhalten musste, dass nur diese etwas tun würden.

Steuergeld-Wahnsinn

So etwas dürfte NIE wieder passieren! Es passiert aber munter weiter. Zwar schalten Dörfler, Martinz & Co. keine Anzeigen mehr in der Kleinen Zeitung, sondern in allen anderen (Gratis-)Medien.

Für die Kleine Zeitung alleine (siehe Grafik) konnte ich das Anzeigenaufkommen noch feststellen. Interessant wären aber alle anderen Medien und hier sind wir auf die Hilfe der Masse angewiesen. Eine Datenbank sollte darüber Buch führen, was wann und wo an Inseraten geschalten wird.

Daran könnte man auch eine Berechnung anhängen, wie viel die Inserate dem Steuerzahler kosten. Die Anzeigentarife ließen sich herausfinden, trotz Mengenrabatten könnte man so ein ganz gutes Bild bekommen, wie viel Steuergeld zum Einsatz kommt.

Telefonjoker für Kärntner Bürger

Wollen Sie Politikern einmal so richtig ihre Meinung sagen? Ja? Aber Sie treffen so selten Politiker oder wollen diese nicht auf offener Straße beschimpfen ansprechen? Das könnte bald sehr viel einfacher werden.

Wie soll das gehen? Man ruft eine Telefonnummer an, kann seinen Angestellten (Politikern) eine Schulnote (1-5) geben. Nach dem Drücken der #-Taste kann man dann eine zweiminütige Botschaft aufnehmen. Die wird dann automatisch in eine Audiodatei umgewandelt und in einer eigenen Kategorie auf k2020.at gepostet – zum Anhören für Jedermann.

Hacking for Democracy

Der “Telefonjoker für Kärntner Bürger” basiert auf einer Asterisk-VM, ist theoretisch fertig und könnte jederzeit online gehen. Ich warte damit nur noch auf den neuen Server. Dazu aber etwas später mehr.

Bessere Website

Ich habe viele Ideen, wie es mit dieser Website weiter gehen wird:

  • Attraktiveres Layout: Der erste Schritt ist getan – jetzt muss die Baustelle noch fertig werden …
  • Bessere Facebook-Integration: Es soll leichter werden, Inhalte auf Facebook zu sharen.
  • Twitter: Retweets von Stories auf k2020.at werden mit einem Klick möglich sein.
  • Leser können sich künftig noch mehr beteiligen – etwa mit Umfragen etc.
  • Die K-Box (vgl. Pilz-Box von Peter Pilz) soll anonyme Schreiben an K2020 ermöglichen und vereinfachen.
  • und und und

Allerdings werde ich auch hier ein wenig Hilfe brauchen. Derzeit läuft sehr vieles falsch und es gibt massiv Fehler. Ich bin schlechtweg überfordert, die alle auszubügeln … Alle, die WordPress-Knowhow haben, flehe ich um Unterstützung an 🙂

Neue Infrastruktur

In Kürze wird K2020 übersiedeln – von einem Shared-Hosting-Account auf einen eigenen Server. Auch hier hoffe ich auf die Mithilfe vom “Team Kärnten”. Bis alles läuft, wird es aber noch ein wenig dauern. Dann wird auch viel mehr möglich sein als jetzt.

OpenSource & CC

Ideal wäre es, wenn all die so entstehenden Werkzeuge allen anderen Interessierten zur Verfügung stehen könnten. Schließlich ist die demokratiepolitische Situation in Salzburg, Niederösterreich oder Tirol möglicherweise nicht allzu viel besser. Stünden diese Werkzeuge unter GPL (oder einer ähnlichen Lizenz), hätten das Team Kärnten und K2020 vielleicht noch viel mehr erreicht …

Die Ergebnisse aller Daten müsste unter der sehr liberalen Creative Commons BY-Lizenz veröffentlicht werden, um eine möglichst weite Verbreitung zu ermöglichen.

Meeting???

Für mich stellen sich zwei Fragen: Bist du dabei? Und: Wann treffen wir uns? Einen Termin stelle ich in die Facebook-Gruppe von K2020 und lade dann alle Mitglieder dazu ein. Updates zum Termin wird es natürlich auch hier geben.

4 Gedanken zu „Team Kärnten“

  1. Versprechensdatenbank?
    Das ist eine tolle Idee. Ich fürchte nur, dass dies nur jenen hilft, die ohnehin kritisch sind und gesagtes nicht gleich wieder vergessen. Jene die diese Datenbank eigentlich bräuchten, werden sie nicht bemühen. Sie sind Gläubige und werden von ihrer Religion nicht so einfach abschwenken. Kritik bestärkt sie nur.

    Hier ein Beispiel:
    http://kaernten.orf.at/stories/381951/

  2. Da sind wirklich tolle Ideen dabei. Vor allem die Versprechens- und die Anzeigendatenbank finde ich interessant. Das könnten wir doch gleich als österreichweites Projekt durchziehen?

    lG Gerald

  3. @Gerald: Klar. Die Idee ist es, dass alle Projekt von jedem weiter genutzt werden dürfen. Und wenn es Unterstützung aus anderen Bundesländern gibt – umso besser. In Wien wird es ja auch bald Wahlen geben …

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